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Extrablatt! Extrablatt! Yazeed Al-Rajhi und Timo Gottschalk gewinnen die Rallye Dakar 2025

17. Januar 2025

Weitere Beiträge

  • Nach 4.906 Prüfungskilometern und 14 Tagen: Heimsieg für Yazeed Al-Rajhi in Saudi-Arabien
  • Timo Gottschalk feiert zweiten „Dakar“-Triumph nach 2011
  • Härteste „Dakar“ aller Zeiten bringt Fahrer, Beifahrer und Material an ihre Grenzen

Shubaytah, Saudi-Arabien (17. Januar 2025) – Härter als gnadenlos hart, stärker als der größte Druck: Yazeed Al-Rajhi und Timo Gottschalk haben die Automobilwertung der Rallye Dakar 2025 für sich entschieden. Das saudi-arabisch-brandenburgische Duo bezwang in Saudi-Arabien nach 4.906 Prüfungskilometern und 52:52:15 Stunden gegen die Uhr ihre Toyota-Markengefährten Henk Lategan/Brett Cummings (RSA/RSA) sowie Mattias Ekström/Emil Bergkvist (SWE/SWE, Ford) und Nasser Al-Attiyah/Edouard Boulanger (QAT/FRA, Dacia). Erstmals seit 31 Jahren und das zweite Mal überhaupt durfte ein Fahrer in der Automobilwertung seinen „Dakar“-Sieg in seiner Heimat feiern (1994: Paris–Dakar–Paris, Pierre Lartigue, Frankreich). Gleichzeitig markierte der Erfolg für Al-Rajhi den ersten lupenreinen Heimsieg eines Teilnehmers überhaupt. Für Yazeed Al-Rajhi ist es der erste Triumph beim Wüstenklassiker, für Timo Gottschalk der zweite nach 2011.

„Als erster Saudi die Automobilwertung der ‚Dakar‘ gewonnen zu haben, ist unglaublich. Noch dazu zuhause, vor unseren eigenen Fans. Die gesamte Rallye war extrem anspruchsvoll, strategisch, fahrerisch, navigatorisch – wir haben es geschafft, uns bei dieser harten, langen Rallye aus den gröbsten Schwierigkeiten herauszuhalten, haben uns clever positioniert und am Ende verdient gewonnen!“
YAZEED AL-RAJHI

„Das war mit Sicherheit meine härteste Rallye Dakar bisher. Schon nach der ersten Woche habe ich mich gefühlt, als läge bereits die ganze ‚Dakar‘ hinter mir. Körperlich und mental haben uns die Veranstalter diesmal bis an die Grenzen gebracht, teilweise darüber hinaus. Mit Yazeed diesen Sieg zu feiern ist einer der großartigsten Momente meiner Karriere und schwer in Worte zu fassen. Und wir haben ihn uns sowas von verdient.“
TIMO GOTTSCHALK

Sportliche Härte: Rallye Dakar bringt Mensch und Material an die Grenzen

Die 2025er-Ausgabe der Rallye Dakar bildete die wohl größte Herausforderung ihrer Geschichte. Neben Formaten wie der 48-Stunden- und der Marathon-Etappe, bei denen die Teilnehmer beim abendlichen Service jeweils auf sich gestellt waren, war bereits die erste Woche des Klassikers unerbittlich. Die Fahrer kamen mit enorm technischen Passagen über Steine, durch Canyons, durch ausgetrocknete Flussbetten und erste Dünenpassagen ins Schwitzen, die Navigatoren angesichts extrem kniffliger Wegführung und einem Gewirr von Abzweigen.

Auch die zweite Woche bereitete der Rallye Dakar als härtesten Rallye der Welt Ehre: etwa durch Tempopassagen, spitzen Steinen und Geröll oder durch drei Wertungsprüfungen im Empty Quarter und den dazugehörigen endlosen Dünenfeldern, die Entscheidung brachten.

Sportliche Spannung: Duell Lategan/Cummings vs. Al-Rajhi/Gottschalk

Von Beginn der Rallye Dakar 2025 waren zwei Duos stest vorn dabei: Henk Lategan/Brett Cummings (RSA/RSA, Toyota) und Yazeed Al-Rajhi/Timo Gottschalk (KSA/GER; Toyota). schon auf der zweiten Wertungsprüfung, der 48-Stunden-Etappe über knapp 1.000 Prüfungskilometer, tobte dieser Zweikampf, der sich später um den „Dakar“-Sieg entwickeln sollte. Zunächst übernahmen Al-Rajhi/Gottschalk die virtuelle Führung, später Lategan/Cummings. Auf der neunten Etappe wendete sich das Blatt in der Gesamtwertung zugunsten von Al-Rajhi/Gottschalk, nur um sich in den folgenden zwei Tagen noch zweimal hin und her zu entwickeln. Der entscheidende Move folgte etwa bei Kilometer 4.670 von 4.906, als Yazeed Al-Rajhi und Timo Gottschalk ihren Startvorteil auf der vorletzten Sonderprüfung ausspielten und die Führung übernahmen, die sie bis ins Ziel der Rallye Dakar nicht mehr abgaben.

Sportlicher Wert: Al-Rajhi/Gottschalk übernehmen Führung in der Weltmeisterschaft

Bei der Rallye Dakar, gleichzeitig Auftakt der zur FIA Marathon-Rallye-Weltmeisterschaft (W2RC), werden Etappenerfolge wie bei den verbleibenden Veranstaltungen mit Zusatzzählern honoriert. Bis zum Finaltag erwiesen sich Al-Rajhi/Gottschalk in dieser Hinsicht als die konstantesten Piloten. Zusammen mit den WM-Zählern für den „Dakar“-Sieg bedeutet das die Führung in der WM-Wertung für Fahrer- und Beifahrer. Ende Februar steht die Abu Dhabi Desert Challenge (21.–27.92.) , Mitte–Ende Mai die Rallye Südafrika (18.–24.05.), Ende September die Rallye Portugal (22.–28.09.) und Mitte Oktober die Rallye Marokko (10.–17.10.) auf der Agenda.

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