NES Logo

Finishing unfinished business? Yazeed Al-Rajhi und Timo Gottschalk zählen bei der Rallye Dakar zu den Geheimfavoriten

30. Dezember 2024

Weitere Beiträge

  • Rallye Dakar 2025 (03.–17. Januar): Toyota-Armada gegen Dacia- und Ford-Semi-Werkspower
  • Nach Vorjahres-Aus in Führung liegend: Yazeed Al-Rajhi und Timo Gottschalk haben mit der härtesten Wüstenrallye noch eine Rechnung offen
  • Von West nach Nord nach Südost: Besonders fordernde Route durch Saudi-Arabien endet in der lebensfeindlichsten Wüste weltweit

Rheinsberg, Deutschland (30. Dezember 2024) – Da wäre noch eine Rechnung offen mit der Rallye Dakar: Yazeed Al-Rajhi und Timo Gottschalk gehören bei der 2025er-Auflage des Wüstenklassikers erneut zu den Geheimfavoriten. Zum zweiten Mal in Folge treten sie bei der zweiwöchigen Härteprüfung durch Saudi-Arabien als Vizeweltmeister an und vertrauen dabei auf bewährtes Material. Erneut setzt das Overdrive-Team für sie den Toyota-Hilux-Pick-up ein, baugleich zu jenen des Toyota-Semi-Werksteams aus Südafrika. Die härteste Rallye der Welt beginnt am Freitag, 03. Januar 2025 mit dem Prolog rund um Bisha und endet 14 Tage später am 17. Januar in Shubaytah vor den Toren des „Empty Quarters“ – der lebensfeindlichsten Wüste der Welt.

Das rationale Ziel: ein Platz auf dem Podium

Viel Feind, viel Ehr – die Liste der Podiumsanwärter bei der Rallye Dakar 2025 ist lang, Yazeed Al-Rajhi und Timo Gottschalk haben es sich dennoch vorgenommen, zu den Top drei zu gehören. Der Faktor Konkurrenz ist groß: Neben den FIA-Marathon-Rallye-Weltmeistern Nasser Al-Attiyah/Edouard Boulanger (QAT/FRA) sind für die Dacia-Werksmannschaft unter anderem der neunmalige Rallye-Weltmeister Sébastien Loeb mit seinem Beifahrer Fabian Lurquin (FRA/BEL) am Start. Ford schickt mit Mattias Ekström/Emil Bergkvist (SWE/SWE) und Nani Roma/Alex Haro (ESP/ESP) zwei erfahrene Crews ins Rennen. Dazu wird die Toyota-Armada unter anderem von Lucas Moraes/Armand Monleon (BRA/ESP) und Seth Quintero/Dennis Zenz (USA/GER) angeführt.

Das emotionale Ziel: der Sieg

Beinahe die gesamte erste „Dakar“-Woche haben Yazeed Al-Rajhi und Timo Gottschalk bei der vergangenen Auflage das Feld angeführt und dem Wüstenklassiker ihren Stempel deutlich aufgedrückt, ehe ein unglücklicher Überschlag das frühzeitige Aus bedeutete. Trotz großer Konkurrenz und vieler Unwägbarkeiten der Rallye Dakar selbst träumt das saudi-arabisch-brandenburgische Duo auch 2025 wieder vom Sieg. Doch dieser Traum will hart erarbeitet werden. Nicht zuletzt, weil die nächste immer die härteste „Dakar“ sein wird und die Veranstalter der A.S.O. (Amaury Sport Organisation) die Schwierigkeit durch die Routenwahl erneut erhöht haben.

Der Marathon im Marathon – die erste „Dakar“-Woche

Die Rallye Dakar erfordert in der ersten Woche des Klassikes die ständige Anpassung an wechselnde Untergründe, besonders aufgrund vieler felsiger und steiniger Abschnitte. Immer wieder fordert ein Labyrinth aus versteckten Pfaden die Fähigkeiten und die volle Konzentration der Navigatoren. Gleich zweimal ist die Ausdauer der Teilnehmer gefragt.

Das Tüpfelchen auf dem Marathon-i bildet das 48-Stunden-Chrono-Format am zweiten und dritten Tag. Eingeführt 2024, sind hier neben der Ausdauer auch Tempo über knapp 1.000 Prüfungskilometern an zwei Tagen gefragt. Die Teilnehmer pausieren ab 17 Uhr an einem der sechs Biwaks, wo sie abgeschnitten von der Außenwelt unter dem Sternenhimmel kampieren. Am Morgen setzen sie die Etappe fort. Diese Etappe nördlich von Bisha bietet abwechslungsreiches Gelände mit etwa 100 Kilometer Dünen pro Tag. Erstmals fahren Motorräder und Autos getrennte Strecken – eine zusätzliche Herausforderung für die Co-Piloten.

Danach geht es weiter nordwärts mit schnellen Abschnitten, die zwar nicht über den Sieg entscheiden, wo Fehler aber gnadenlos bestraft werden können. Die Marathon-Etappe stellt mit Vulkanlandschaften und technischen Passagen in die al-‚Ula-Canyons eine weitere große Herausforderung dar. Im Zielbiwak sind Servicefahrzeuge verboten. Nur die Teilnehmer dürfen sich gegenseitige Hilfe leisten.

Die Wüste im Klassiker: die zweite „Dakar“-Woche

Die zweite Woche der Dakar 2025 bringt längere Etappen mit sich, beginnend mit einem Abschnitt voller Kontraste: einem schnellen ersten Teil und einem zweiten, sandreichen mit Dünen und kniffligen Passagen. Ab dieser Woche dominieren getrennte Routen für Autos und Motorräder. Eine mitentscheidende Schleife um Dawadimi kombiniert komplexe Navigation, abwechslungsreiche Terrains und anspruchsvolle Bergabschnitte.

Mit zunehmender Erschöpfung der Teilnehmer wird die Rallye zu einem Test für Körper, Geist und Maschine. Die schnelle Etappe nach Haradh bietet den verbliebenen Teams die Chance, strategisch zu agieren und Tempo zu machen.

Im Empty Quarter wartet eine kurze, aber tückische Etappe voller Überraschungen, die Fahrkönnen und Präzision erfordert. Leichtsinn wird hier gnadenlos bestraft. Der Höhepunkt folgt am vorletzten Tag: Die “Empty Quarter Challenge” bietet inmitten von Dünen und Chotts Möglichkeiten, Zeit gutzumachen oder den Sieg zu verschenken.

 

STIMMEN

„Natürlich wollen wir die Rallye Dakar gewinnen. Jeder Fahrer und Beifahrer träumt davon. Nach dem frühzeitigen Ende bei der vergangenen Auflage gehen wir die Aufgabe diesmal mit noch mehr Demut an, wissen aber auch um die Stärke der Konkurrenz, und dass man von Beginn an hellwach sein muss, um vorn mitzumischen. Ein Platz auf dem Podium ist das Ziel, aber träumen ist dennoch erlaubt …“
YAZEED AL-RAJHI
„Bei der Route der Rallye Dakar haben die Veranstalter erneut eine Schippe Schwierigkeit nachgelegt. Und das betrifft nicht nur Fahrerinnen und Fahrer sondern auch das Navigieren. Nicht immer wird das Roadbook so präzise gefasst wie es nötig wäre. Wir müssen also jederzeit die Sinne geschäft halten. Aber ich denke wir sind gut vorbereitet auf die zwei sportlich härtesten Wochen des Jahres.“
TIMO GOTTSCHALK

Pin It on Pinterest