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Erster Tag, aber gebraucht – Al-Rajhi/Gottschalk verlieren Zeit vor Extrem-Etappe bei der „Dakar“

4. Januar 2025

Weitere Beiträge

  • 413-Kilometer-Schleife um Bisha mit Herausforderungen für Fahrer und Beifahrer bildet den wahren Auftakt in die Rallye Dakar 2025
  • Tempo-Etappe vor dem großen Hammer: Yazeed Al-Rajhi und Timo Gottschalk dosieren den „Dakar“-Drang gekonnt, verlieren aber mit zahlreichen technischen Problemen auch Zeit
  • Tages- und Gesamtrang 21 für die Vizeweltmeister bedeuten dennoch gute Ausgangslage für 48-Stunden-Etappe am Sonntag und Montag

Bisha, Saudi-Arabien (4. Januar 2025) – Einmal querbeet durch die „Dakar“-Problemliste: Yazeed Al-Rajhi und Timo Gottschalk haben sich am ersten Tag bei der Rallye Dakar trotz zahlreicher Nicklichkeiten eine gute Ausgangslage bewahrt. Zunächst fiel mit Getriebeprobleme der Rückwärtsgang aus, dann das Haupt-GPS. Während des Umschaltens auf das Reservesystem erwischten Al-Rajhi/Gottschalk im navigatorischen Blindflug eine Rio-Sackgasse und mussten sich aus der Lage mit viel fahrerischem Geschick befreien. Mit Tages- und Gesamtrang 21 bleibt die Ausgangslage jedoch vorallem mit Blick auf die kommende Aufgabe gut. Denn die härteste Rallye der Welt hat für die kommenden zwei Tage einen besonderen Marathon im Marathon im Programm: die 48-Stunden-Etappe, Übernachtung in der Wüste inklusive. Für deren Beginn am Sonntag und deren Ende am Montag wird extrem steiniges Gelände erwartet und damit ein hohes Risiko für Reifenschäden. Wer hier früh auf die Route geht, ist als „Straßenfeger“ klar im Nachteil. Die Rolle kommt dann Guerlain Chicherit/Alex Winocq (FRA/FRA, Mini) zu, die die erste Etappe der Rallye Dakar für sich entschieden und die Gesamtwertung nun anführen. Al-Rajhi/Gottschalk nahmen wie nahezu alle Top-Teams einen Rückstand in Kauf, der für sie gegenwärtig 10:28 Minuten beträgt.

Am ersten „echten“ Tag der Rallye Dakar war bereits Vielseitigkeit gefragt: Auf unterschiedlichen Untergründen mussten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihr Tempo permanent anpassen, besonders auf steinigen Passagen. Rund um die WP-Halbzeit war präzise Navigation in einem Labyrinth aus Pfaden mitentscheidend.

Die ersten 150 Kilometer führten ausnahmslos durch Wadis und über schnelle Sandpisten, wunderschöne Landschaften inklusive. Die folgenden rund 60 Kilometer forderten die Fahrer mit schnellen Schotterpisten, ehe die Route bis Kilometer 240 in die Berge führte. Auf eine kurze, 13 Kilometer lange Neutralisation auf Asphalt folgten auf rund 80 Kilometern erneut schnelle, weite Pisten. Das Finale bildeten schnelle Pfade durch Canyons und kurze Off-piste-Abschnitte, die bis ins Ziel direkt am Biwak in Bisha führten.

 

STIMMEN

„Die erste Prüfung bei der Rallye Dakar hatten wir uns einfacher vorgestellt. Von Beginn an fielen Rückwärtsgang und Neutral im Getriebe aus, wir hingen lange im Staub eines Vordermanns fest, der trotz Sentinel keinen Platz machen wollte. Dabei haben wir uns zweimal mit dem Weg vertan. Das Navigationssystem ist zeitweise auch ausgefallen, … Wir nehmen das heute als Generalprobe, bei der alles schiefgegangen ist. Dann kann die Premiere morgen mit der Königsetappe der ersten Woche nur gelingen.“
YAZEED AL-RAJHI

„Heute haben wir alle ‚Dakar‘-Probleme mitgenommen, die es gibt – außer Reifenschäden. Erst Getriebeprobleme, dann haben wir uns im Staub eines Vordermanns zweimal vertan. Als das Haupt-GPS ausgefallen ist haben wir während des Umschaltens auf das Reservesystem einen falschen Abzweig genommen – eine Sackgasse in einem Rio. Ohne Rückwärtsgang haben wir viel Zeit verloren. Ohne Sentinel und ohne GPS haben wir am Ende vorsichtig gemacht, um die Motorradfahrer nicht zu gefährden, die wir überholen mussten.“
TIMO GOTTSCHALK

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